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Mensch und Krebs

Krebs und Psyche: Wie hängt das zusammen?

Eine Frau sitzt auf der Untersuchungsliege der Ärztin und bespricht ihre Untersuchungsergebnisse.

Bei dem Wort „Krebstherapie“ denken die meisten wohl sofort an die klassische Chemotherapie bzw. Bestrahlungstherapie. Berechtigt, aber auch nur ein Teil der Wahrheit. Weltweit gibt es etablierte, alternative Krebstherapien, die immer mehr in den Fokus der Betroffenen rücken. Die Bandbreite ernstzunehmender Alternativen ist groß, ebenso aber oft auch die Skepsis bzw. Zahlungsunwillen der Krankenkassen: Alternative Krebs­therapien, wie Immuntherapie, Gentherapie, Misteltherapie oder psychologische Unterstützung werden nur in den seltensten Fällen (oder unter strengen Auflagen) übernommen. Das Einzige, was Betroffenen meist nur bleibt, ist das Bezahlen solcher Behandlungen aus eigener Tasche. Problematisch, da unter Umständen die bestmögliche Krebstherapie somit zur Budget- bzw. Geldfrage wird.

 

 

Alternative Krebstherapien: Immuntherapie als Chance

Immuntherapie – in einem Satz: Hilfe zur Selbst­hilfe als zentraler Punkt.

Ziel des Ansatzes ist es, das körpereigene Immunsystem so zu stimulieren und anzuregen, dass es selbst gegen die kranken Krebszellen vorgeht. Folgende, gezielte Methoden werden in diesem Zusammenhang häufig genannt: Krebs-Impfung , Antikörper oder auch Checkpoint-Inhibitoren. Worin die Chancen und Risiken dieser alternativen Krebstherapie-Verfahren liegen, erfahren Sie in einem eigenen Blogbeitrag zur Immuntherapie.

Kosten der Immuntherapie  

Von der gesetzlichen Krankenkasse wird diese alternative Krebstherapie der Immuntherapie nur eingesetzt und bezahlt, falls andere Therapiearten keinen Erfolg hatten. Betroffene, die diese Therapieform aber – beispielsweise zur Unterstützung – beziehen wollen, müssen dies meist selbst bezahlen. (Mehr zu den oft unerwarteten Kosten einer Krebstherapie finden Sie in diesem Beitrag: Kosten einer Krebserkrankung. Abhängig von der konkreten Therapieform sind sechsstellige Behandlungskosten keine Seltenheit. Im Vorteil sind also die Betroffenen, die ein finanzielles Polster bereits haben oder im Besitz einer Krebsversicherung sind.

Gentherapie – ein vielversprechender Ansatz in der alternativen Krebstherapie

Gentherapie – in einem Satz: Kranke Zellen ver­nichten sich selbst.

Ziel des Ansatzes ist es, die kranken Krebszellen so umzuprogrammieren, dass sie sich selbst zerstören. Damit diese raffinierte Methode funktioniert, schleusen die Forscher sog. Wächtergene in die kranken Zellen mithilfe eines Viruses ein. Normalerweise sind diese Gene dazu da, Zellen sterben zu lassen, deren Erbgut nicht mehr intakt ist: Sei es durch zu hohes Alter, zu hoher UV-Strahlung oder dem Kontakt mit Giftstoffen. In den Krebszellen ist dieser gesamte Vorgang in Schieflage geraten, der von den Wächtergenen korrigiert werden soll. Gelingt der Vorgang, schrumpft der Tumor und der Krebs hat einen entscheidenden Rückschlag erhalten.

 

Kosten der Gentherapie

Was im Allgemeinen für Gentherapien gilt, gilt leider auch im Besonderen für Gentherapien als alternative Krebstherapieform: Es ist eine sehr kostenintensive Art der Behandlung, die nicht immer von der Krankenkasse übernommen wird. Die Kosten können sich dabei auf bis zu 300.000  Wie auch bei der Immuntherapie kann nur dann mit einer Kostenübernahme gerechnet werden, wenn andere Verfahren bereits versagt haben. Auf der einen Seite steht also eine alternative Krebstherapieform, die schon bahnbrechende Erfolge in der Krebsforschung verzeichnen darf. Auf der anderen Seite die immense finanzielle Belastung einer Krebserkrankung. 

Misteltherapie als alternative Krebstherapie

Misteltherapie – in einem Satz: Linderung der Be­schwerden

In Deutschland ist die Misteltherapie die Therapieform, die am häuf­ig­sten begleitend zu einer anderen Therapieform angewandt wird. Diese ergänzende Behandlungsmöglichkeit hat vor allem drei Dinge zum Ziel:

  • Linderung der Beschwerden,
  • Verminderung der systemtherapeutischen Nebenwirkungen und
  • allgemeine Verbesserung der Lebensqualität.

Den Namen verdankt die Misteltherapie der Mistelpflanze: Verschiedene Inhaltsstoffe machen das Gewächs zu einem wertvollen Verbündeten für Betroffene: Besonders Mistellektine und Viskotoxine – beides Inhaltsstoffe der Pflanze – stehen in engem Zusammenhang zur Linderung von Fatigue, Erbrechen und Übelkeit.

 

Kosten der Misteltherapie

Obwohl die Zahlen und Studien durchaus erfolgversprechend sind, ist die Misteltherapie keine klassische Therapieform der Schulmedizin. Für den Normalverbraucher hat das vor allem eine Sache zur Folge: Die Misteltherapie wird nicht standardmäßig von der Krankenkasse über­nommen. Außer in Ausnahmefällen müssen die Betroffenen die Kosten der Mistelpräparate selbst tragen. So belaufen sich – im Schnitt – die Kosten pro Woche auf etwa 30 €, wenn man die Empfehlung von zwei Injektionen wöchentlich zu je 15 € zugrunde legt. Im Monat be­laufen sich die Mehrkosten für Therapieteilnehmer also schnell auf über 100 €, die zusätzlich zu den laufenden Kosten und Ver­pflich­tungen bewältigt werden müssen.

Über den Tellerrand geblickt: Psychoonkologie

Stressbewältigung und Entspannungstechniken

Studien zufolge besteht ein Zusammenhang zwischen der Gesund­heit der Psyche und dem Einfluss auf den Heilungserfolg bei Krebs: Betroffene, die an einer Depression leiden, haben ein Sterblich­keits­risiko, das bis zu dreimal höher ist als bei anderen Menschen. Der Zu­sammenhang zwischen Körper und Geist ist hierbei indirekt – vor allem chronischer, konstanter Stress oder eine erhöhte An­trieb­losig­keit wirken sich negativ auf den potentiellen Heilungserfolg aus. Um aus dieser Spirale auszubrechen, rücken alternative, begleitende Thera­pien zur Stressbewältigung und Entspannungstechniken in den Fokus der Patienten. Unter dem Sammelbegriff der Psychoonkologie hat sich eine wissenschaftliche Fachrichtung entwickelt, die sich genau damit beschäftigt.

Kosten der psychischen Folgen einer Krebserkrankung

Hierbei muss man zunächst unterscheiden zwischen den Kosten für eine psychologische Betreuung, die meist von der Krankenkasse übernommen wird, und begleitende Maßnahmen, die man selbst unternehmen kann. Der springende Punkt hierbei: Auch wenn die Kosten für einen Therapeuten übernommen werden, heißt das noch nicht zwangsläufig, dass Betroffenen zeitnah geholfen wird: Die Warte­­zeit auf einen Therapieplatz beträgt bis zu 6 Monate. Wertvolle Begleiter können Gesundheits-Programme, Telemedizin und medi­zi­nische Apps darstellen, die allerdings vom Patienten selbst getragen werden müssen. Um ergänzende Krebstherapieangebote wahr­neh­men zu können, braucht es daher finanzielle Mittel und die richtigen Begleitprogramme. Versicherte einer Krebsversicherung erhalten eine Geldauszahlung im Falle der Erkrankung, um derartige Kosten stem­men zu können.

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