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Weißer & schwarzer Hautkrebs: Vorsorge & Früherkennung

Ein Mann sitzt auf der Untersuchungsliege und wird von seinem Arzt beraten.

Hautkrebsarten: Zahlen, Daten & Fakten

In Deutschland erhalten jährlich über 230.000 Menschen die Diagnose Hautkrebs. Beim größten Teil davon wird weißer oder heller Hautkrebs (Basalzellkarzinom oder Plattenepithelkarzinom) diagnostiziert. Diese dominierenden Varianten sind therapierbar und fast immer heilbar. Weiße Hautkrebsarten finden sich häufig an exponierten, von der Sonne am meisten ausgesetzten, Körperstellen wie Gesicht, Hals, Unterarme und Handrücken.

Seltener (etwa 23.000 Neuerkrankungen pro Jahr) aber dafür auch sehr viel gefährlicher, ist das maligne Melanom, auch schwarzer Hautkrebs genannt. Schwarzer Hautkrebs kann prinzipiell an allen Stellen des Körpers entstehen, sogar im Auge oder auf den Schleimhäuten. Jährlich steigen hier die Zahlen der Erkrankten und nicht wenige der Betroffenen sind bereits junge Menschen. Seit 1970 haben sich die Fallzahlen sogar mehr als verfünffacht!

"Die Zahl der Neuerkrankungen steigt seit etwa zwei Jahrzehnten kontinuierlich, und zwar deutschland- und weltweit.“ 
- Professor Dr. Rudolf Stadler, Generalsekretär der DDG in Pharmazeutische Zeitung

Schattenseite der Sonne: Erhöhtes Krebsrisiko durch UV-Strahlen

Zu den Hauptgründen für eine Hautkrebserkrankung zählt vor allem die ultraviolette Strahlung (kurz: UV-Strahlung). Hiermit gemeint ist nicht nur die natürliche UV-Belastung durch die Sonne, sondern auch die künstliche UV-Strahlung in Solarien.

Durch UV-Strahlen mutiert das Erbgut in der Hautzelle. Dies geschieht bereits, bevor ein Sonnenbrand sichtbar ist. Zum Teil kann diese Mutation durch das Abwehrsystem des Körpers „repariert“ werden. Dabei spielt die Zeit, in der die Haut der Sonne ungeschützt ausgesetzt ist, eine wichtige Rolle. Das Problem: Sie summiert sich im Laufe des Lebens. Je länger die Gesamtzeit desto größer ist das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Sobald die Haut eine leichte Rötung zeigt, sollte dies als Warnzeichen betrachtet werden. 

„Bei der Sonne ist es so: je mehr desto schlechter. Da gibt es keinen Grenzwert. Je mehr Sie sich der Sonne aussetzen, desto größer wird das Risiko.“
- Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Leiter des MHH-Hauttumorzentrums in Sonnenstrahlen und Hautkrebs: Das sollten Sie wissen

 

Weitere, genetische Einflussfaktoren:

  • Auftreten von Hautkrebs in der Familie
  • helle oder sommersprossige Haut
  • helle Haarfarbe
  • helle Augenfarbe
  • viele Muttermale

Ist es schwarzer Hautkrebs? Warnzeichen & Alarmsignale.

Erkrankungen der Haut entwickeln sich äußerlich meist gut sichtbar. Um einen harmlosen Leberfleck von einem auffälligen Muttermal oder einer gefährlichen Hautveränderung zu unterscheiden, wird das Aussehen und die Form anhand der ABCDE-Regel bewertet.

  • A – Asymmetrie
    Nicht gleichmäßiges Wachstum, das Muttermal ist nicht rund oder oval.
  • B – Begrenzung
    Die Begrenzung oder der sichtbare Rand ist unregelmäßig, ausgefranst und unscharf.
  • C - Colour (Farbe)
    Das Muttermal weist Farbvariationen mit braunen, schwarzen, roten, grauen oder weißen Anteilen auf.
  • D – Durchmesser
    Schnelles Wachstum und vergrößerter Durchmesser (größer 5 Millimeter).
  • E - Erhabenheit und Entwicklung 
    Wenn ein Pigmentfleck über die Hautoberfläche nach oben gewachsen ist, neu entstanden ist, der Fleck seine Form verändert hat.

Empfehlung: Regelmäßige Check-ups & Screenings. 
Wenn Sie eine auffällige Stelle entdeckt haben, lassen Sie diese von einem Arzt abklären. Achten Sie auf typische Zeichen von Hautkrebs und gehen Sie regelmäßig zum Hautkrebsscreening.

Vorsicht ist besser als Nachsicht: Hautkrebsvorsorge – so geht’s!

Bevor es zu einem auffälligen oder gar bösartigen Befund kommt, sollte man lieber frühzeitig damit beginnen zur Hautkrebs-Früherkennung oder auch Hautkrebsvorsorge zu gehen. Denn je früher Hauttumore erkannt werden, desto besser ist die Heilungschance. In einem frühen Stadium ist Hautkrebs fast immer heilbar.

Die Vorsorge sollte bereits beim achtsamen Konsum von Sonne beginnen: zwischen 11 Uhr und 14 Uhr sollte die direkte Sonne vermieden werden, da sie in diesem Zeiträum am stärksten ist. Des Weiteren sollte immer Lichtschutzfaktor 30, im Gesicht LSF 50 verwendet werden. Ideal wäre der zusätzliche Schutz durch ein langärmliges Oberteil und der zusätzliche Schutz der Lippen! 

Beim Screening wird regelmäßig gezielt nach den verschiedenen Hautkrebsarten und deren Vorstufen gesucht. Dafür betrachtet eine Ärztin oder ein Arzt die Haut des gesamten Körpers mit dem bloßen Auge oder dem Dermatoskop (Auflichtmikroskop) und achtet auf auffällige Hautveränderungen. Hautkrebs ist sichtbar und tastbar.

Spätestens ab dem 35. Lebensjahr: Hautkrebsvorsorge beim Arzt

Kostenlos ist die Hautkrebsvorsorge ab dem 35. Lebensjahr. Ab diesem Zeitpunkt übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen alle zwei Jahre die Kosten für das Hautkrebsscreening. Viele Krankenkassen bieten ihren Versicherten unterschiedliche Leistungen bei der Hautkrebsvorsorge an. Manche übernehmen die möglichen Mehrkosten für eine Untersuchung mit einem Dermatoskop, manche finanzieren die Früherkennung auch vor dem 35. Lebensjahr oder jährlich statt alle zwei Jahre. Eine Nachfrage bei der eigenen Kasse lohnt sich.

Faustregel: Je früher Hautkrebs erkannt und behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen.

Hautkrebs-Früherkennung: Was gehört dazu?

Durchgeführt wird die Untersuchung vor allem von Hautärzten und Allgemeinärzten. Doch auch alle anderen Ärzte mit dieser Zusatzausbildung können den Check durchführen.

Zur Hautkrebsvorsorge gehören:

  1. Anamnese: Die Früherkennungsuntersuchung beginnt mit der Anamnese. Sie werden zu Hautkrebserkrankungen in der Familie sowie zu Beschwerden oder Auffälligkeiten befragt.
  2. Visuelle Ganzkörperinspektion: Die ärztliche Fachkraft sucht den gesamten Körper nach Hautauffälligkeiten ab, die auf ein malignes Melanom, Basalzellkarzinom oder Spinozelluläres Karzinom hindeuten – auch am Kopf und in Körperfalten.
  3. Befundmitteilung und Beratung: Anschließend werden Sie über das Ergebnis der Untersuchung und das individuelle Hautkrebsrisiko informiert. Weiterhin werden Hinweise gegeben, wie die Haut geschützt werden kann.
  4. Dokumentation: Die durchgeführte Untersuchung sowie eine eventuelle Abklärungsdiagnostik werden vom Arzt dokumentiert.

Krebsvorsorge? Krebsversicherung!

Nicht nur die Vorsorgeuntersuchungen beim Arzt, sondern auch die finanzielle Absicherung gehört zur aktiven Krebsvorsorge. Eine gesunde Lebensweise und regelmäßige Vorsorge sind sicher die wichtigsten Punkte der Früherkennung, darüber hinaus kann man sich einer Krebsversicherung zusätzlich finanziell für den Fall der Fälle absichern. Denn Krebs ist ein Armutsrisiko aufgrund sinkenden Einkommens und steigenden Kosten für zum Beispiel Zuzahlungen und Medikamente. Eine Krebsversicherung leistet eine Einmalzahlung, mit der finanzielle Engpässe überbrückt werden können.

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