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Mensch und Krebs

Krebs: Wie lange ist man krank?

Eine Frau trägt ein rosa Kopftuch und sitzt Hand in Hand mit ihrer Freundin am Tisch. Sie ist an Brustkrebs erkrankt.

In diesem Ratgeber finden Sie:

Wird man bei einer Krebserkrankung krankgeschrieben?
Sollte ich meinen Arbeitgeber über meine Erkrankung informieren?
Wann kann man nach einer Krebserkrankung wieder arbeiten?
Wie lange bekomme ich Krankengeld nach Krebs?
Finanzielle Hilfe bereits bei Krebsdiagnose: Krebsversicherung

 

Ob und wie man bei einer Krebserkrankung noch arbeiten kann, hängt von vielen Faktoren ab. Entscheidend sind meist Krebsart, Behandlungsverlauf und natürlich auch die Therapieart. Auch spielt die eigene, körperliche Verfassung eine Rolle. Als Faustregel gilt: Je gesünder man lebt, desto besser steckt man eine Krebsbehandlung weg. In diesem Ratgeber haben wir für Sie viele Informationen rund um das Thema Krebs und Krankheit zusammengetragen.

Wird man bei einer Krebserkrankung krankgeschrieben?

Nicht automatisch, aber in den meisten Fällen werden Krebspatienten für bestimmte Zeiträume krankgeschrieben. Sobald Sie eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung („AU“) haben, sollten Sie diese auch beim Arbeitgeber einreichen.

Übrigens: Sie müssen den Grund Ihrer Krankschreibung beim Arbeitgeber nicht angeben. Auf der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung steht nur, dass Sie krankgeschrieben sind. Aber nicht warum.

Sollte ich meinen Arbeitgeber über meine Krebserkrankung informieren?

Manchmal ist das ratsam, manchmal nicht. Entscheidend ist das Vertrauensverhältnis, dass Sie zu Ihrem Chef haben. Sollten Ihre Krebserkrankung der Grund sein, warum Sie manche Tätigkeiten nicht mehr oder nur noch eingeschränkt ausüben können, sollten Sie mit Ihrem Vorgesetzten reden. Kurz gesagt: Mit manchen Symptomen lässt sich gut umgehen, mit manchen wiederum nicht.

 

„In einem offenen Umfeld ist miteinander reden eine gute Wahl. Der Arbeitgeber weiß, worauf er sich einstellen muss, und die Kollegen verstehen, warum der Betroffene ihre Hilfe braucht und sie etwa eine Weile zusätzliche Arbeit übernehmen müssen.“
- Martin Wickert, Leiter des Psychoonkologischen Dienstes in Tübingen, in „Wie kann ich meinem Mitarbeiter helfen?“ in Frankfurter Allgemeine

 

Falls Sie aufgrund Ihrer Krebserkrankung Nachteile befürchten, kann es ratsam sein, in der Arbeit nicht darüber zu reden. Oder sehr sorgsam mit der Information umzugehen. In einem bestehenden Arbeitsverhältnis müssen Sie den Arbeitgeber nicht über eine auftretende Krebserkrankung informieren.

 

„[Bei einem Arbeitgeber, der in seinen Beschäftigten nur einen Kostenfaktor sieht, Anm.] kann es ratsam sein, nur die Krankschreibung abzugeben und sich psychologische Unterstützung dafür zu holen, nach der Rückkehr die Situation durchzustehen.“
- Martin Wickert, ibid.

Wie lange ist man bei Krebs durchschnittlich krank?

Je nach Geschlecht und Krebsart ergeben sich rein rechnerisch durchschnittliche AU-Tage, die im Zusammenhang mit einer Krebserkrankung stehen. Laut Statistik nehmen Männer weniger Krankheitstage in Anspruch als Frauen.

Bei Männern:

  • Mesotheliom (Tumor des Weichteilgewebes): 83,8 AU-Tage
  • Krebserkrankungen der Lunge: 75,9 AU-Tage
  • Krebserkrankungen des Magens: 74,7 AU-Tage

Bei Frauen:

  • Krebserkrankungen des zentralen Nervensystems: 91,3 AU-Tage
  • Krebserkrankungen der Lunge: 90,1 AU-Tage
  • Krebserkrankungen der Eierstöcke: 86,5 AU-Tage

Wann kann man nach einer Krebserkrankung wieder arbeiten?

Eine Krebserkrankung ist nicht automatisch ein Grund, nicht mehr zu arbeiten. Ob und wie viel ein Krebspatient arbeiten kann oder will, ist eine sehr individuelle Entscheidung. Chemo- oder Strahlentherapie ziehen die körperliche Verfassung oftmals stark in Mitleidenschaft. Verminderte Leistungsfähigkeit und Erschöpfung sind die Folge, die sich natürlich in Einkommensverlust und Krankheitstagen niederschlagen können. Auch die Psyche spielt bei dieser Entscheidung eine entscheidende Rolle.

Wenn der Krebsort frühzeitig lokalisiert und das betroffene Gewebe entfernt werden konnte, kann aktives Kontrollieren bzw. Überwachen ein Weg sein. In diesem Fall kann der Krebspatient in der Nachsorge oftmals normal weiterarbeiten. Wer 5 Jahre nach Krebsdiagnose rückfallfrei lebt, gilt in der Regel als geheilt. Im Gesundheitswesen bzw. der Medizin spricht man oft von „Langzeitüberlebenden“.

Wie lange bekomme ich Krankengeld nach Krebs?

Krankengeld wird bis zu 78 Wochen gezahlt. Es beträgt 70 % des regelmäßigen Bruttogehalts und höchstens 90 % des Nettoeinkommens. Urlaubs- und Weihnachtsgeld werden ebenfalls berücksichtigt. Wer danach noch nicht wieder arbeiten kann oder will, muss sich häufig mit beispielsweise Hartz 4 arrangieren. Nur wenige können früher in Rente gehen oder können von einer Erwerbsminderungsrente profitieren. Bürokratische Hürden sind gegeben, die besonders in einer angespannten Situation wie während einer Krebserkrankung nicht von allen bewältigt werden können. Krebs ist ein Armutsrisiko.

„Man muss ja erst mal feststellen, dass viele der jungen Menschen, die noch in Ausbildung sind oder sich in der ersten Phase im Beruf etablieren, noch gar keinen Anspruch auf Krankengeld haben. Die kriegen vielleicht Lohnfortzahlung und danach ist dann unter Umständen Schluss. Das heißt, diese jungen Leute sind hochgradig gefährdet, relativ rasch in die Sozialhilfe abzusinken.“ – Linda Leh, Junge Erwachsene – Wenn Krebs zum Armutsrisiko wird.

Finanzielle Hilfe bereits bei Krebsdiagnose: Krebsversicherung

Mit einer praktischen Krebsversicherung schaffen Sie sich im Ernstfall mehr finanzielle Flexibilität. Bereits bei Krebsdiagnose leisten manche Versicherungspolicen und verhelfen Ihnen zu einer hohen Einmalzahlung, die Sie für Therapie oder zum Überbrücken verwenden können.

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