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Mensch und Krebs

Krebs und Psyche: Wie hängt das zusammen?

Ein Mann sitzt im Schneidersitz auf dem Boden und legt verzweifelt seinen Kopf in die Hände.

Was viele Menschen nicht wissen: Krebs und Krebstherapie belasten nicht nur den Körper, sondern auch die mentale Gesundheit. Angst wird zum stetigen Begleiter und der empfundene Kontrollverlust über das eigene Leben zum Problem. In diesem Beitrag erfahren Sie, was eine Krebsdiagnose im Patienten auslösen kann, wie Psyche mit dem Heilungserfolg zusammenhängt und welche Therapieanaätze es gibt.

 

 

Krebs: Eine Belastung für Körper, Geist und Seele.

Die Angst schwingt stetig mit: Betroffene berichten immer häufiger, dass eine Krebserkrankung auch zu einer psychischen Zerreißprobe wird. Neben den körperlichen Begleiterscheinungen von Krankheit und Therapie leidet mehr als jeder zweite Patient an einer Depression infolge der Erkrankung. Kurz gesagt: aus Belastung wird Stimmungstief, aus Stimmungstief wird Angst und Depression.

Statistisch betrachtet sind die Zahlen sogar noch höher, wenn einer der drei folgenden Faktoren gegeben ist.

Das Risiko für Depression steigt, wenn …

  1. … die Erkrankung oder Therapie mit Schmerzen verbunden ist.
  2. … funktionelle Einschränkungen gegeben sind.
  3. … es sichtbare Wunden gibt.

 

Psyche: Einfluss auf die Krebstherapie.

Ein Blick in die Zahlen verrät, dass die Gesundheit der Psyche Einfluss auf den Heilungserfolg einer Krebserkrankung hat. Der Zusammenhang ist signifikant: Krebspatienten mit Depression haben ein bis zu dreimal höheres Sterblichkeitsrisiko als andere. Warum das so ist, wird erst auf den zweiten Blick deutlich. Depressive Krebspatienten leiden häufiger an konstantem Stress. Eine erhöhte Antrieblosigkeit wirkt sich negativ auf den erwünschten Heilungserfolg aus.

Mit diesem Phänomen befasst sich unter anderem die Psychoonkologie, einem festen Bestandteil alternativer Therapiearten.

 

Krebs und Psyche: Welche Therapieansätze gibt es?

Grundsätzlich kann man zwischen zwei Therapieansätzen unterscheiden: zusammen mit einer Person oder alleine für sich. Webbasierte Angebote können einen echten Mehrwert leisten und bieten vor allem einen entscheidenden Vorteil: Sie sind nicht ortsgebunden und in der Regel schneller verfügbar als ein Termin beim Psychologen. Ein großer Pluspunkt im Falle akuter Stimmungstiefs. Um Betroffenen den Umgang mit der Krebserkrankung zu erleichtern und die Psyche zu entlasten, empfehlen wir die folgenden Therapieansätze.

 

Psychoonkologie: Hilfe durch klassische Therapiesituation.

In der Psychoonkologie geht es um die psychologische Betreuung eines Krebspatienten. Durch einen geschulten Fachmann soll es dem Patienten erleichtert werden, die Diagnose zu akzeptieren und den Alltag besser zu meistern. Mithilfe gezielter Fragen und richtiger Gesprächsführung kümmert sich der Psychoonkologe also um die psychische Gesundheit des Krebspatienten.

Auch wenn die Krankenkasse eine solche Betreuung in der Regel übernimmt, gibt es mitunter lange Wartezeiten. Befindet sich der Betroffene in einer akuten Stress- oder Krisensituation, sind die Zeiten zwischen den Sitzungen oft zu lang. Digitale Hilfeleistungen können eine wertvolle Ergänzung sein.

 

Apps und Online-Angebote: Hilfe durch digitale Therapiebegleiter.

Bei Apps muss man zwischen drei Arten unterscheiden. Jede für sich ist sinnvoll und kann Krebspatienten dabei helfen, besser mit der Situation umzugehen. Dadurch sinkt das Stresslevel, die Motivation steigt und der Heilungserfolg wird statistisch gesehen wahrscheinlicher.

In welche Kategorien kann man die Apps einteilen?

Medizin-Apps unterstützen.
Ziel solcher Apps ist es, bei chronischen Erkrankungen Hilfe zu liefern.

Gesundheits-Apps halten fit.
Ziel solcher Apps ist es, die Fitness zu steigern und einen gesunden Lebensstil zu etablieren.

Versorgungs-Apps verwalten Daten.
Ziel solcher Apps ist es, Gesundheitsdaten bequem zu sammeln und an Arzt oder Therapeut zu übermitteln.

Wie unterscheide ich seriöse von unseriösen Apps?

Grundsätzlich sind digitale Therapiebegleiter eine sinnvolle Sache, gerade um Engpässe bei den oft ausgebuchten Therapeuten zu überbrücken. Viele Online-Angebote orientieren sich an klassischer, kognitiver Verhaltenstherapie: Betroffene werden ermutigt, den aktuellen Grad der psychischen Belastung zu überwachen. Mithilfe von Tagebüchern, Checklisten und Fragebögen soll eine bessere Selbsteinschätzung erreicht werden. Stimmungstiefs können so schneller erkannt und überwunden werden. Ein Beispiel ist ProPerspektive.

Zusammen mit den digitalen Möglichkeiten steigt auch das Online-Angebot psychologischer Begleiter. Das Problem: Nicht alle Anbieter sind seriös. Bei einer professionellen App bzw. Online-Angebot sollten Sie diese Leitfragen alle mit JA beantworten können:

  • Wird das Einsatzgebiet klar definiert?
  • Sind Anbieter und Finanzierung der App transparent?
  • Werden Programm und Therapiekonzept erklärt?
  • Welche klinischen Studien liegen dem Programm zu Grunde?
  • Gibt es Kosten für Selbstzahler? Und werden diese transparent aufgelistet?
  • Ist die Datenschutzerklärung leicht zu finden? Und auch zu verstehen?

 

Mehr zur Krebsversicherung

 

Psyche stärken durch Psychoonkologie: 9 Themenfelder

Sich um die psychische Gesundheit zu kümmern, macht natürlich immer Sinn. Bei einer Krebserkrankung kann es sogar essentiell für den Heilungserfolg sein. Eine professionelle, psychoonkologische Beratung besteht in der Regel auf 9 Themenfeldern. Schritt für Schritt können Betroffene entlastet und ihnen die Angst vor der Zukunft genommen werden.

Die Krebsbetreuung übernimmt hierbei der Partner Thieme TeleCare. Die ausgebildeten Coaches verfügen über langjährige Erfahrung und sind geschult im Umgang mit Krebspatienten. Die Betreuung ist immer auf den Patienten individuell zugeschnitten und sogar Angehörige können in die Beratung mit eingebunden werden.

Grundsätzlich befasst sich die Psychoonkologie mit diesen neun Themenfeldern. Die folgenden Fragen sind Leitfragen, die in der ein oder anderen Form gemeinsam beantwortet werden sollten.

 

Situation klären: Wie geht’s dem Patienten allgemein? (1 von 9)

  • Wie ist die aktuelle Krankheits- bzw. Versorgungssituation?
  • Besteht medikamentöser und/oder operativer Behandlungsbedarf?
  • Welche diagnostische und/oder therapeutische Maßnahmen gab es bisher?
  • Gibt es relevante Begleiterkrankungen? Wenn ja, welche?
  • Welche Bedürfnisse für Betreuung und Beratung hat der Patient?
  • Welche Erwartungen hat der Betroffene an die Krebsbetreuung?
  • Etc.

 

Wissen vermitteln: Was bedeutet eine Krebserkrankung? (2 von 9)

  • Wie erkennt man Krankheitssymptome? Wie deutet man sie?
  • Wie ist die Krankheitsprogression?
  • Welche Risikofaktoren gibt es? Kann man sie vermeiden?
  • Wie ist der Ablauf der Krebstherapie?
  • Wer kann im Notfall oder während einer Krise helfen?
  • Etc.

 

Therapie planen: Wie wendet man den Behandlungsplan an? (3 von 9)

  • Wie ist der Aufbau und Ablauf der medikamentösen und/oder operativen Therapien?
  • Macht eine Strahlentherapie Sinn? Oder gibt es alternative Therapiemöglichkeiten?
  • Wie kann man mit Schmerzen und Nebenwirkungen besser umgehen?
  • Welchen Einfluss hat Bewegung und Ernährung auf die Krebserkrankung und den Verlauf?
  • Wie kann der Patient motiviert werden, die ärztlichen Empfehlungen einzuhalten?
  • Etc.

 

Nebenwirkungen verstehen: Wie geht man damit um? (4 von 9)

  • Was tun bei Übelkeit?
  • Wie geht man mit Fatigue um?
  • Wo findet man Hilfe im Falle eines Lymphödems?
  • Etc.

 

Schmerzmonitoring betreiben: Was ist ein Schmerzprotokoll? (5 von 9)

  • Wann treten die Schmerzen meistens auf?
  • Wo treten die Schmerzen meistens auf?
  • Wie stark sind die Schmerzen bei welcher Tätigkeit?
  • Etc.
  • Stress reduzieren: Welche Entspannungstechniken gibt es? (6 von 9)
  • Welche Techniken zur Stressbewältigung gibt es generell?
  • Was ist Autogenes Training und wie kann es dem Patienten helfen?
  • Wofür nützt Progressive Muskelentspannung?
  • Was sind ei Vorteile Achtsamkeitsbasierter Stressreduktion (Mindfulness-Based Stress Reduction – MBSR)?
  • Etc.

 

Ziele definieren: Wie bleibt man motiviert? (7 von 9)

  • Wie kann der Betroffene motiviert werden, die Tipps & Tricks auch umzusetzen?
  • Wie kann man psychische Willensstärke und Selbstvertrauen aufbauen – trotz Krebserkrankung?
  • Wie lässt sich Lebensqualität und Wohlbefinden mithilfe einer positiven Einstellung steigern?
  • Etc.

 

Erwartungen managen: Wie schätzt man die Situation richtig ein? (8 von 9)

  • Was sind Techniken, um die Krankheitssituation besser zu verstehen?
  • Wie kann man mit stressigen Ereignissen besser umgehen?
  • Wie entwickelt der Patient allgemein realistische Erwartungen für seine Situation?
  • Etc.

 

Hilfe bekommen: Was ist Therapie adherence? (9 von 9)

  • Wie kann der Berater dem Patienten helfen, die Therapie durchzuhalten?
  • Wie schafft es der Berater, den Patienten so zu motivieren, dass die ärztlichen Behandlungsangebote wahrgenommen werden?
  • Wie können die Module der Thieme Coach App dem Patienten dabei helfen, mit der Krebserkrankung leichter fertig zu werden?
  • Etc.

 

Krebs und Psyche – wie kann ich heute vorsorgen?

Aktiv vorsorgen: mehr Sport, weniger Stress.

Achtsamkeit und ein gesunder Lebensstil sind immer eine gute Idee. Wer heute schon Verhaltensweisen aufbaut, die den Geist entlasten, kann im Ernstfall auf bestehende Systeme zurückgreifen. Sport und Entspannungstechniken sind hilfreich, um Stress nachhaltig zu reduzieren. Krebsvorsorge und Krebsfrüherkennung sind wichtig, um frühzeitig reagieren zu können. Regelmäßiges Überprüfen auf Krebs-Symptome kann Ihnen dabei helfen, Gewissheit zu bekommen.

 

Vorsorgen lassen: Krebsversicherung abschließen für den Ernstfall.

Zusätzlich zur Gestaltung des Alltags, legen wir Ihnen eine Krebsversicherung ans Herz. Durch einen geringen, monatlichen Beitrag können Sie heute schon für morgen vorsorgen. Falls Sie an Krebs erkranken sollten, leistet eine Krebsversicherung schnell und kann erste Einkommensverluste schnell ausgleichen. Auch sind die Kosten einer Krebstherapie nicht zu unterschätzen: Die Krankenkasse kann nur bedingt Kosten übernehmen. Gerade alternative Krebstherapien müssen meist selbst getragen werden.


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